Salz (gufi). Mit fünftägiger Verspätung bliesen die Narren der „Sälzer Gröpf“ heuer zum dritten Sälzer Rathaussturm, nachdem der 11.11. im Gegensatz zu den beiden vergangenen Jahren diesmal nicht auf ein Wochenende fiel. Am Samstag, 16.11., war es dann aber um 11:11 Uhr soweit: Unterstützt von den Sälzer Dorfmusikanten sowie einer Abordnung der befreundeten Burgläurer Burg-Elf machte sich die Narrenschar von der Dorflinde auf zum Gemeindezentrum, wo Bürgermeister Martin Schmitt mit einigen Gemeinderät(inn)en zunächst noch Widerstand gegen eine neuerliche Einnahme des Rathauses durch die Karnevalisten leistete.
Doch nachdem der närrische Wortführer Fredi Breunig dann kundtat, dass man heuer auch dank entsprechender Connections eines örtlichen italienischen Gastronomen einen Mafia-Trupp angeheuert habe und ein entsprechendes Gangster-Quartett im schweren Geländefahrzeug vorfuhr, war die gewohnte Ordnung während der fünften Jahreszeit relativ schnell hergestellt.
Die Entmachtung der politischen Vertretung nebst eigener Ingewahrsamnahme hätte das Ortsoberhaupt zwar noch durch die zutreffende Beantwortung von drei Fragen verhindern können. Doch diesbezüglich vermochte Martin Schmitt nur die Bad Neustädter CSU-Bürgermeisterkandidatin sowie die Buchstabenanzahl des Helau-Rufes richtig zu benennen, während er bei den (erst noch zu ziehenden) samstägigen Lottozahlen keinen einzigen richtigen Treffer landete.
Als Sprachrohr des Narrenpacks ging Fredi Breunig bei heftiger Kritik an der abzusetzenden „murksenden“ Gemeindevertretung nicht nur humoristisch auf lokale Themen wie den Mangel an Bauplätzen oder die unerfreulichen Nebenerscheinungen (Verkotungen) des jüngsten Zirkus-Besuches ein. Vielmehr wusste er als aktiver Musiker auch, dass es eine Blaskapelle gewöhnlich ordentlich dürstet. „Vor allem das schwere Blech.“ Keinen Hehl machte der Kabarettist im Übrigen daraus, dass sich die Suche nach einem neuen Prinzenpaar in diesem Jahr äußerst schwierig gestaltet habe.
Umso spannender war die Frage, wer denn nun als neues Regentenpaar die Nachfolge von Prinzessin Anne I. (geb. Gernert) und Prinz Peter I. (Pfeuffer) antritt. Gekrönt wurden schlussendlich Prinzessin Anna I. (Racké) und der aus Löhrieth stammende Prinz Marcel I. (Krisam), welche erst drei Tage vor ihrer Proklamation auserkoren wurden und nunmehr bis zum 26. Februar 2020 das Zepter als Amtsinhaber schwingen.