Salz (gufi). Rund 35 Offizielle und Delegierte fanden sich am Donnerstagabend zum Kreistag des DJK-Kreisverbandes Rhön-Grabfeld im Sälzer Sportheim ein. Nach der Totenehrung ging Kreisvorsitzender Jürgen Gensler (DJK Wülfershausen) dabei zunächst auf die zuletzt weniger erfreuliche Mitgliederentwicklung in den 23 angeschlossenen Vereinen ein. Der entsprechende Stand habe sich im Jahr 2015 um 218 Personen auf 5.913 Mitglieder (2.284 männlich, 3.629 männlich) verringert.

Erfreulich seien die großen Aktivitäten der Vereine im Kreisverband, welche insbesondere mit einem breitgefächerten Sportangebot für die Bevölkerung aufwarten würden. Zur Landeswallfahrt von Sommerach nach Münsterschwarzach habe man „einen großen Bus“ entsenden können. Die Seniorenwanderung des Kreisverbandes in Sondernau sei bei über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ebenfalls ein Erfolg gewesen – was gleichermaßen für den von der DJK Wülfershausen ausgerichteten Frauentag gelte.

Ein besonderes Highlight seien auch die von der Schönauer Rhönradgruppe anlässlich ihres 90jährigen Bestehens in der Bad Neustädter Bürgermeister-Goebels-Halle ausgerichteten Deutschen Meisterschaften im Rhönradturnen gewesen. Weitere Jubiläen habe man bei der DJK Mühlbach, der DJK Wargolshausen (jeweils 50jähriges Vereinsbestehen) sowie der DJK Löhrieth (60. Vereinsjubiläum) und der DJK Wülfershausen (90jähriges Vereinsbestehen) feiern können. Der besondere Gensler`sche Dank galt schließlich allen Vorstandschaften und deren Helfern, nachdem ehrenamtliche Tätigkeit im Verein keine Selbstverständlichkeit sei.

Diakon Peter Schubert (DJK Oberfladungen) ging in seinen geistlichen Worten vor allem auf den Wertewandel in der Gesellschaft ein. „Nimm Dir Zeit und nicht das Leben“, eröffnete Schubert seine Ansprache, um anschließend festzustellen, dass allenthalben „mit Hochgeschwindigkeit durchs Leben“ gerast werde. Treue und verlässliche Beziehungen würden dabei bedauerlicherweise auf der Strecke bleiben. Vieles lasse sich jedoch nicht im Zeitraffer und nach dem prestigeträchtigen Gewinnmaximierungsprinzip regeln, weshalb man sich auch Zeit für seine Mitmenschen und ideelle Dinge nehmen solle – oder anders formuliert: „Wer nicht alles haben muss, hat keine Angst zu kurz zu kommen.“

Nach einem soliden Kassenbericht von Tim Steinke (DJK Schönau) stellte Sportwart Horst Hartmann (DJK Wargolshausen) lapidar fest, dass es 2015 möglicherweise gar keines Sportwarts bedurft hätte. Die Frauenbeauftragte Johanna Gensler (DJK Wülfershausen) ließ nochmals kurz den gelungenen Frauentag mit kirchlicher Mediation und wunderschönem Wetter Revue passieren, den sie heuer gerne in der oberen Rhön abhalten würde, wo man dann möglicherweise die Sandberger Schokoladenfabrik besuchen könne. Unterstützt werde sie von der Jugendbeauftragten Nadine Kiessner (DJK Wülfershausen), in deren Ressort gleichfalls alles in geordneten Bahnen verlaufe.

Nach einem kurzen Grußwort von Harald Becher – seines Zeichens einer der drei Vereinsoberen der gastgebenden DJK Salz – hielt DJK-Diözesanvorsitzender Edgar Lang (DJK Tiefenthal) einen kurzweiligen Vortrag unter dem Motto „Upgrade DJK 2016 – Neues aus dem DJK-Sportverband“. Lang blickte dabei zunächst auf die Anfänge der anno 1920 als Gegenpol zu den nichtkonfessionellen sowie auch evangelischen Sportorganisationen in den Würzburger Huttensälen gegründeten „Deutsche Jugendkraft“ ein, welche ganz und gar keinen nationalsozialistischen Hintergrund habe.

Im Gegenteil: Während des Dritten Reichs wurde die Sportorganisation bei einer Ermordung des seinerzeitigen DJK-Reichsführers Adalbert Probst vom Regime verboten und aufgelöst, um nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ab 1947 zu neuem Leben erweckt zu werden. 1955 sei es insoweit auch zur Gründung einer DJK-Frauengemeinschaft gekommen, die man dann (erst) 1970 mit den Männern verbunden habe. Bei dem Siegel „Deutsche Jugendkraft“ handle es sich um einen selbsterklärenden Begriff der Alltagssprache, der im Zusammenhang mit der Euro-Einführung beispielsweise auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel bemüht worden sei und für die Summe aller positiven, kraftvollen sowie nicht zuletzt auch kreativen Eigenschaften der Jugendzeit stehe. Auf internationaler Ebene zähle unter anderem auch der italienische Traditionsverein Juventus Turin zu den DJK-Vertretungen.

Die drei wesentlichen Säulen des DJK-Gedankens seien der Sport, die Gemeinschaft und das christliche Wertegeständnis. Diese Kernelemente hätten auch im neuen DJK-Banner mit dem mittigen Kreuz ihren Niederschlag gefunden. Man habe sich im DJK-Sportverband das Angebot eines zielgruppenorientierten Breiten- und Leistungssports auf die Fahnen geschrieben, bei welchem die Protagonisten insbesondere auch eine entsprechende Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft erleben sollten – weshalb grundsätzlich alle Vereine einen regelmäßig unverzichtbaren Bestandteil des örtlichen Gemeindelebens darstellen würden, wie aktuell auch die Flüchtlingsthematik zeige.

Von einem DJK’ler sollten zudem Ehrlichkeit und Fairness erwartet werden können und nicht betrügerische sportliche Fehlverhaltensweisen wie Doping oder anderweitige „Schummeleien“ wie sie beim Einsatz von nicht spielberechtigten Kindern mitunter schon im frühesten Jugendalter vorzufinden seien. Bundesweit würden rund eine halbe Million Menschen Mitglied in einem DJK-Sportverein sein, wobei das entsprechende nationale DJK-Sportangebot knapp 100 Disziplinen umfasse. Der DJK-Diözesanverband Würzburg bringe es aktuell auf ungefähr 44.000 Mitglieder und 74 Sportarten. Wert lege man durch das Angebot entsprechender Fortbildungsmaßnahmen vor allem auf eine angemessene Qualifikation seiner Übungsleiter und Offiziellen sowie auch die Vermittlung von Teamspirit und Fairplay.

In diesem Zusammenhang appellierte Lang an die Anwesenden, sich auch dann zur Durchführung von Veranstaltungen durchzuringen, wenn das Vorhandensein der hierfür benötigten Helferschar fraglich zu sein scheint. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass vor allem solche Aktionen einen Schub geben und die Gemeinschaft nachhaltig stärken“, so Lang, der zugleich dazu animierte mehr Frauen in die Vereinsarbeit einzubinden und sich zudem um aktive christliche Beistände zu bemühen – was angesichts immer knapper werdender Priester-Ressourcen auch durchaus ein Diakon, Kirchenlektor oder anderweitig geeigneter Kandidat sein könne.

Mit dem hiesigen Bistum habe der DJK-Bezirksverband „einen super Partner“, der auch finanziell hinter den Aktivitäten der Sportvereine stehe. So könne man auch heuer wieder ein Bonusprogramm mit einem Gesamtfonds von 6.500,00 Euro für engagierte Klubs auflegen. Bauprojekte würden mit 10% der Bausumme bis zu einem Maximalbetrag von 10.000,00 Euro gefördert werden. Zudem biete der Diözesanverband auch eine zeitweise Beitragsfreistellung (grundsätzlich 1,70 Euro/Jahr pro erwachsenes Mitglied) für fusionierende Vereine sowie zahlreiche anderweitige Hilfestellungen an und sei jederzeit für Fragen und Probleme offen, um eine möglichst fruchtvolle Symbiose aus Sport, Gemeinschaft und respektvollem Miteinander sicherzustellen. Eben hierfür stehe eine DJK, was man auf Neudeutsch wohl auch als „coole Action, geile Party und super Feeling“ bezeichnen könne.

Abschließend wurde noch auf den am 27. Februar dieses Jahres in Maria Bildhausen stattfindenden Diözesantag hingewiesen, zu dem pro Verein grundsätzlich zwei Delegierte zu entsenden sind. Die Seniorenwanderung am 15. Juni soll bei der DJK Löhrieth steigen, der nächstjährige Kreistag möglicherweise bei der DJK Kleinbardorf. Die DJK Salz wies im Übrigen noch darauf hin, dass man auch 2016/2017 wieder ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport anbiete und hierfür nicht zuletzt via Internet (www.djk-salz.de) noch einen geeigneten Bewerber bzw. auch eine geeignete Bewerberin suche.

DJK-Diözesanvorsitzender Edgar Lang wartete im Rahmen des diesjährigen Kreistages des DJK-Kreisverbandes Rhön-Grabfeld mit kurzweiligen Vortrag unter dem Motto „Upgrade DJK 2016 – Neues aus dem DJK-Sportverband“ auf.