Salz (gufi). „Sport mit verhaltensauffälligen Kindern“ lautete das Motto einer Gemeinschaftsveranstaltung der Bayerischen Sportjugend (bsj) und des Caritas-Verbandes für den Landkreis Rhön-Grabfeld, die am vergangenen Samstag in der Sälzer Turnhalle über die Bühne ging. Rund 20 interessierte Übungsleiter/innen ließen sich dabei vom Diplom-Pädagogen Markus Till sowie der „Praxis-Tutorin“ Astrid Limpert inspirieren, wie mit entsprechenden Erziehungsanforderungen angemessen umgegangen wird.
„Wir können den Bereich Sport abdecken. Aber im pädagogischen Bereich gibt es sicherlich Institutionen mit einer höheren Kompetenz. Deshalb haben wir uns die Caritas als Kooperationspartner mit ins Boot geholt. Und deren Kreis-Geschäftsführerin Angelika Ochs hat auch zutreffend zum Ausdruck gebracht, worum es primär geht: Ziel muss es sein, alle Kinder im Verein zu behalten“, so Mitorganisator Matthias Müller, der als Handlungsempfehlung für Betroffene nicht zuletzt „klare Regeln“ propagierte.
Die Herausforderung auch sogenannten „Störenfrieden“ in einer Sportgruppe Herr zu werden, erfordere viel Einfühlungsvermögen. Wichtig sei diesbezüglich auch die Ursächlichkeiten für Verhaltensstörungen herauszufinden, die beispielsweise auf sozialen Defiziten, Minderwertigkeitskomplexen oder auch überhöhten Anforderungen basieren könnten. Es gelte insoweit eine Beziehung zu dem entsprechenden Schützling aufzubauen und idealerweise auch die Eltern in den Integrationsprozess miteinzubeziehen. Beispielsweise wenn Empörung über eine Verbannung auf die Ersatzbank und einen damit verbundenen Spielverlust herrscht, weil der sportliche „Star“ des Fußball-Teams für ein unangemessenes Verhalten sanktioniert wurde.
"Schnelle Erfolge“ seien grundsätzlich ein probates Mittel, um verhaltensauffällige Kinder – salopp gesagt – in die Spur zu bringen, was auch aus dem Teilnehmerkreis bestätigt wurde. „Ich habe schon einmal ein Eis verloren, weil er dann doch den Mund halten konnte“, wusste beispielsweise eine Trainerin zu berichten, wie sie Aufmerksamkeitsdefizits-Störungen mit „Clownerie“ und „Zappelphilipp-Syndom“ effektiv in den Griff bekam. Einer erfolgreichen Eingliederung liege regelmäßig ein individueller Plan zu Grunde, der – wie auch gruppendynamische Prozesse bzw. Teambuilding-Maßnahmen – Spaß und Motivation vermitteln solle