200 Tanzbeine stürmten die Showbühne der „Sälzer Gröpf“

Veitshöchheim grüßte die Gäste im ausverkauften Gemeindezentrum

Die begehrten Karten für die diesjährige Prunksitzung der „Sälzer Gröpf“ gingen weg wie warme Semmeln und so hieß es schon nach wenigen Tagen „Ausverkauftes Haus“, worüber man sich im karnevalistischen  DJK Lager überaus freute. Die Prunksitzung stellte nach dem erfolgreichen Rathaus Sturm mit Krönung des neuen Prinzenpaars „Anne I und Peter I“, dem großen „Damenabend“, dem bunten Treiben beim Kinderfasching (Ausrichter der Schützenverein Salz) und einer Familiensitzung am Faschingssonntag, den Höhepunkt der diesjährigen fünften Jahreszeit in Salz dar. Und die war wieder vollgepackt mit jeder Menge Heiterkeit und echten Augenweiten.

Ein wahrer Augenschmaus war der Garde Auftritt und die feschen Mädels ernteten jede Menge Applaus.
Ein wahrer Augenschmaus war der Garde Auftritt und die feschen Mädels ernteten jede Menge Applaus.

Gleich 200 fesche Tanzbeine konnten der Elferrat und das Prinzenpaar auf den Brettern die die Welt bewegen begrüßen. Alle stammten aus dem Lindendorf oder tanzten unter der Flagge der gastgebenden DJK sowie des örtlichen Rhönklub Zweigvereins. Schwungvoll ging es mit der Purzelgarde, das sind die jüngsten der Sälzer Gröpf, auch gleich schwungvoll los. Die vier bis sieben Jährigen begeisterten zu dem Motto „Mehr als nur Mais“.Ihnen folgten die Jugendgarde mit ihrem Gardetanz und der tänzerischen Aufarbeitung, welche nun die beste Jahreszeit sei.  

In flottem „Blau-Weiß “, den Farben der DJK, setzte die gastgebende Juniorengarde ein besonderes Augenmerk. Die Tänzerinnen des Rhönklubs begeisterten als „Glücksbärchen“, Superhelden, Matrosen oder ließen die musikalisch legendären 80er Jahre noch einmal aufleben und eine „Sälzer Gaudirakete“ war allen sicher. Riesen Beifall erntete auch das Tanzmariechen Pauline Kuhn für ihre spektakuläre Darbietung, die ihre Extraklasse wieder einmal unterstrich. Humor wurde groß geschrieben. Laura Gerhard, Julia Handwerker, Melissa Straub und Doro Staaden übernahmen gerne die nicht ganz einfache Aufgabe, 12 jungen und feschen Sälzern das Tanzbeinschwingen näher zu bringen.

Mit der Purzelgarde der gastgebenden Sälzer Kröpf startete ein hochkarätiges Programm. Die jungen Tänzerinnen verwandelten tänzerisch Mais zu Popkorn.
Mit der Purzelgarde der gastgebenden Sälzer Kröpf startete ein hochkarätiges Programm. Die jungen Tänzerinnen verwandelten tänzerisch Mais zu Popkorn.

So sorgte das Männerballett mit seinem Tanz zum Thema „Schule“ für so manche Lachfalte. Show und Bütt gaben sich neben den Tanzeinlagen die Hand. Harald „Sam“ Becher berichtete als „N Sepp sei Kumpel“ vom Sakristei Neubau, zog dabei Parallelen zum Berliner Flughafen und bezeichnete den Sälzer Maibaumklau als außergewöhnlichen Frühjahrs Sport der Strahlunger Jugend. Michael Ganß erhielt von seiner Frau ein „Wunschkonzert mit Alexa“ zum Geburtstag geschenkt. Als Blasmusikfan durfte er sich etwas wünschen. Das Kommunikationssystem „Alexa“ stellte die instrumentellen Begehren an die örtliche Musikkapelle weiter. Dass dies nicht so ganz einfach ist und Pannen vorprogrammiert sind, war unabdingbar.

Mit Ines Procter als Putzfrau kam ein Hauch von „Fasching in Franken“ in das Sälzer Gemeindezentrum und die Stimmung stieg auf ihren Höhepunkt.
Mit Ines Procter als Putzfrau kam ein Hauch von „Fasching in Franken“ in das Sälzer Gemeindezentrum und die Stimmung stieg auf ihren Höhepunkt.

Sitzungspräsident Fredi Breunig als Dirigent der besonderen Dorfmusikanten Abordnung war kurz vor dem Verzweifeln. Den Gästen standen indes die Tränen vor Lachen in den Augen. Erwin Kitz und seine Enkel Raphael und Matheo mit poetischer Ader, musikalischer Ader und so mancher Krampfader begeisterten mit humorvollen Nachrichten aus dem Fränkischen Kurier. Das ultimative Nachwuchstalent aus Burglauer Nico Rossmann, der als Rhöner Botschafter bei RTL in Köln arbeitet, kommt wegen dem guten Essen immer wieder gern in die Heimat. Es kostet ihm viel Kraft, seiner vegetarischen Freundin nahezulegen, dass Reiswaffeln nur mit viel Wurst zu ertragen sind. Bei seinen Yoga-Übungen und spontanen Man-Strip-Show, waren Gäste aus dem Publikum gefragt und die hatten die Lacher auf ihrer Seite.

Witzig, Spritzig ging es bei den poetischen Sangeseinlagen von Erwin Kitz und seinen talentierten Enkeln Matheo und Raphael auf der Showbühne zu.
Witzig, Spritzig ging es bei den poetischen Sangeseinlagen von Erwin Kitz und seinen talentierten Enkeln Matheo und Raphael auf der Showbühne zu.

Aus Bischofsheim stammte der nächste stimmgewaltige Gast. Kosi Fischer mit seiner Gitarre hatte neue, deutsche Texte für legendäre Ohrwürmer parat. Aus Chris de Burghs „Lady in Red“ wurde „Die geht einfach ins Bett“. Er bemerkte, „ich wär so gerne Sälzer Frauenheld, da gibt’s so viel, was mir gefällt“. Mit Putzfrau Ines Procter grüßte „Fasnacht in Franken“ und bei ihrem außergewöhnlichem Mimenspiel war Lachen schon Programm. Sie wünschte sich ein Geschenk, das in wenigen Sekunden von Null auf Hundert geht. Statt einen Ferrari gab es eine Waage. Nach 60 Auftritten in dieser Session war „Salz“ ihr Finale. Bei diesem bemerkte sie, dass das wichtigste im Leben sei, den Humor nie zu verlieren. 

„Ich bin der Humorist unter den Verblüffern“ stellte Gerd Börner „Phantaro“ fest. Der Coburger verblüffte mit seinem magischen Luftballon-Lügendetektor und zauberte aus drei bunten Tüchern sogar ein echte Kaninchen auf die Bühne. Tolle Show die viele Rätsel offen, aber eine Gaudirakete in den Sälzer Nachthimmel schicken, ließ. Ein kleiner Nachschlag zur Familiensitzung. Das Sälzer Urgestein Thomas Golz feierte Bütt Premiere und blickte dabei in die Zukunft des Dorfes. Insekten stehen auf den Speisekarten, Gesundheitsfragen werden wegen dem Ärztemangel per Scans am eigenen Computer geklärt, die E-Autos werden intelligenter als ihre Fahre, die Grundschule muss den Villen der Reichen weichen. Über einen eigenen Bahnhof, eine Seilbahn zur Kreisstadt hin und eine Einkaufsgalerie, die 24 Stunden geöffnet und den Namen Salz-Arkadien trägt, dürfen sich die Sälzer freuen. Eines ist und bleibt – in Salz ist es schön.  

Andreas Sietz

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