Salz. Insgesamt 334 Sportlerinnen und Sportler fanden am Freitagabend den Weg auf das DJK-Sportgelände am Hirtshorn, um dem zwischenzeitlich 22. Sälzer Fitnesslauf beizuwohnen. Im Hauptlauf über 11.000 Meter verkörperte dabei Wolfgang Müller (SC Ostheim) das Maß aller Dinge, der in einer Endzeit von 40:04 Minuten vor seinem Teamkameraden Tino Haßmüller (40:49) sowie Andreas Stubenrauch (RSV Wollbach/41:08) triumphierte.

Hernach ärgerte sich Müller zwar ein wenig darüber, dass er die Schallmauer von 40 Minuten nicht „geknackt“ hatte, welche von ihm schlussendlich wohl auch zu spät konkret ins Auge gefasst worden sei. Grundsätzlich war Müller mit seiner Vorstellung bei der vierten Rhön-Grabfeld-Cup-Veranstaltung des Kalenderjahres 2015 aber ebenso zufrieden wie sein „Kronprinz“ Tino Haßmüller, der den Gewinner in etwa am Wendepunkt des Kurses bei Strahlungen ziehen lassen musste. „Wenn’s runter geht, dann komme ich noch nicht nach“, analysierte der Zweitplatzierte im Rahmen der Einlauf-Interviews, bei denen Müller seine Bergab-Stärke kurz wie folgt begründete: „Ich denke, dass mir da auch meine Körpergröße beziehungsweise Beinlänge zu Gute kommt. Und ansonsten einfach laufen lassen.“

Bei den Damen sorgten Titelverteidigerin Susanne Haßmüller (46:24) und Anna-Lena Klee (46:28) ebenfalls für einen Ostheimer Doppelsieg. Mindestens genauso viel Applaus wie die Erstplatzierten erntete bei seinem Zieleinlauf aber auch der Brendlorenzer Tobias Seyd (1:19:56), der als finaler Finisher auf den letzten Minuten nicht zuletzt lautstark mit „Tobi, Tobi“-Rufen übers Stadion-Mikrofon von Jan Gensler (stellvertretender Vorsitzender LLZ Rhön-Grabfeld) angefeuert wurde. Im Ziel befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits Seyds Teamkamerad Franz Stockheimer, der es mit seinen 79 Jahren als ältester Protagonist beim 22. Sälzer Fitnesslauf auf eine höchst beachtliche Endzeit von 1:07:44 Stunden brachte und dabei einen vergleichsweise „frischen“ Eindruck hinterließ.

Schließlich hatte Wettergott Petrus die Sälzer Verantwortlichen um die neue Leichtathletik-Abteilungsleiterin Claudia Müller sowie Martin Hein aus dem Vorsitzenden-Triumvirat mal wieder mit hochsommerlichen Temperaturen zu ihrem Lauf-Event bedacht – oder um die Diktion von einem der zahlreichen Stammgäste auf dem Frauenberg zu wählen: „Hier ist es immer brutal warm“, so dass Erfrischungen an den diversen Verpflegungsstationen entsprechend begehrt waren. „Trotz der Hitze hat es aber keine größeren Zwischenfälle gegeben, wie überhaupt alles reibungslos geklappt hat. Ein besonderer Dank ist in diesem Zusammenhang unseren zahlreichen Helfern und insbesondere auch der Unterstützung durch das Leichtathletik-Leistungs-Zentrum Rhön-Grabfeld auszusprechen. Ohne deren Aktivitäten wäre das alles nämlich überhaupt nicht möglich gewesen“, so Claudia Müller, die das entsprechende Ausrichter-Engagement „unbedingt“ auch künftig aufrechterhalten möchte.

Immerhin ernteten die Sälzer Organisatoren für ihr Event auch heuer wieder zahlreiches Lob. Nicht zuletzt vom Bad Königshöfer Bürgermeister Thomas Helbling, der nach eigenem Bekunden „meist spontan so drei bis vier Veranstaltungen des Rhön-Grabfeld-Cups pro Jahr“ besuche, wobei die heftigeren Anstiege in der Rhön jedoch nicht so sein Ding seien. Im sogenannten „Schnupperlauf“ (mit Walking) über 6.200 Meter traf das Grabfelder Stadtoberhaupt unter anderem auf die heimische Fußballer-Fraktion um Michael Ganß, der sich mit seinen Kicker-Kollegen zunächst eindrucksvoll an die Spitze des Feldes setzte. Weil man jedoch auch noch Reserven für abendliche Feieraktivitäten benötigt habe und Gästen gemeinhin der Vortritt zu lassen sei, habe man sich dann im weiteren Rennverlauf jedoch ein wenig zurückgenommen.

Getrennte Wege ging am Freitagabend – zumindest sportlich – das Oberfladunger Ehepaar Alexandra (47) und Manfred Stumpf (54), das aus gutem Grund ein Erinnerungs-Foto von sich wünschte. Schließlich feierten die Rhöner Eheleute just zum 22. Sälzer Fitnesslauf ihren 22. Hochzeitstag, den der Jubilar („ich bin ein Spätberufener“) mit einer Walking-Einheit sowie dessen „bessere Hälfte“ („und ich bin ,bekloppt‘“) mit einer Teilnahme am Hauptlauf garnierte. Vor sieben Jahren habe zunächst Gattin Alexandra Gefallen an den Cup-Veranstaltungen gefunden und dann auch ihren Mann zu regelmäßigen Starts im Rahmen der beliebten Laufserie bewegt. „Weil die Atmosphäre einfach schön ist und man etwas für seine Gesundheit tut.“

Mit besonderem Engagement waren wie immer die Jüngsten auf der Stadionrunde für die Bambinis bei der Sache. Den diversen Nachwuchs-Konkurrenzen drückten unter anderem auch die beiden Lokalmatadoren Michael Hein und Theresa Knieß ihren Stempel auf. Bei den Wettbewerben der Schüler/innen ließen Annekatrin Helm (Vorsitzende SC Ostheim) sowie der in die Frankenheimer Jugendarbeit involvierte Thomas Schrenk das Publikum in entsprechenden Interviews im Übrigen auch wissen, wie man für Lauf-Begeisterung sorgt. Insoweit seien vor allem „gute Trainer“ und „abwechslungsreiche Übungseinheiten“ angezeigt. Ach ja: Vom Mellrichstädter Lehrer Stefan Lochner (TSV Mittelstreu) war schließlich auch noch zu vernehmen, dass man heutzutage „anders mit Kindern reden muss als früher“, um an diese heranzukommen.

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