Die "ITSF Masters", die internationale Tischfußball Meisterschaft im Rahmen des "Road to the World Cups" ist eines von zwei großen Turnieren, die zur Weltmeisterschaft qualifizieren. Ein solches Turnier feierte mit dem Deutschen Tischfußballverband (DTFB), der DJK Salz und eine Tischhersteller Premiere in der Stadthalle von Bad Neustadt.
50 Spieltische füllten bereits am Freitagabend den großen Saal. Über 300 Tischfußball-Begeisterte aus ganz Europa reisten an und mit ihnen höchste Konzentration und Emotionen pur. Während der Samstag im Zeichen der "Doppelspiele" auf dem Plan stand, ging es am Sonntag im "Zehn-Nationen-Einzel" um die persönliche Qualifizierung zur Weltmeisterschaft.
Unter den Teilnehmenden – an die Tische gingen 10-Jährige bis über 70 Jahre alte Tischfußballer – waren auch die amtierende Weltmeisterin My Linh Tran aus Hamburg, Juniorenweltmeister Erik Brusteins aus Frankenthal sowie der Seniorenweltmeister und Präsident des Deutschen Tischfußballbundes, Klaus Gottesleben.
Die Kneipenmentalität des "Tischkickern" sei rückläufig und das Miteinander mit dem kleinen Ball nehme immer mehr neue, professionelle und vor allem sportlich anerkannte Formen an, so Gottesleben, der auch Vizepräsident des Weltverbandes ist.
Im Ersten Weltkrieg liegt wohl in Frankreich der Ursprung der heute neuen Sportsparte. In einem Lazarett wurde etwas konzipiert, um die Motorik der Verletzten zu schulen. Der Grundstein für den Tischfußball war gelegt.
In Deutschland hat der Tischfußball den Status "gemeinnützige Sportart" und so darf es eigene Tischfußball-Abteilungen in Sportvereinen geben. Gottesleben fügte an, dass hinter der offiziellen Anerkennung als "Sport" viele Fördertöpfe stecken. "Wird da etwas hineingesteckt, fehlt es vielleicht anders wo", sagt er. Und jede Menge Lobbyarbeit stecke dahinter. Andere europäische Länder sind da schon weiter.
Timo Barth, Tischfußball-Abteilungsleiter der gastgebenden DJK Salz, blickte auf drei erfolgreiche Tischfußballtage zurück und zeigte sich mächtig stolz, so ein großes Event in Bad Neustadt austragen zu dürfen. Gilt die Region Rhön-Grabfeld nicht gerade als ein Tischfußball-Hotspot wie Hamburg oder das Saarland.
Die "Master-Pilot-Premiere" sei erst der Anfang, so Barth. Gemeinsam mit Klaus Gottesleben möchte man die Finalspiele der Herren-Bundesligen mit rund 400 Tischfußballerinnen und Tischfußballern nach Bad Neustadt holen und etablieren. Stichwort: Aktive Tourismuswerbung. Timo Barth, gleichzeitig Vize-Präsident des DTFB im Bereich Strategie fügte an, dass solche großen Tischfußball-Events besondere Werbung für die Region und Bad Neustadt sind.
An den Tischen in der Stadthalle wurde es indes still. Höchste Konzentration war angesagt. Der Ball kullerte durch das kleine Loch am Spieltisch und dann war bei den Kunststoff-Kickern Präzision, Erfahrung und Routine gefragt.
(Quelle: Andreas Sietz, Main-Post)